Biographie
Zentraleuropäischer Balkan Brass
Als die blehmuzik 1998 gegründet wurde, stand sie in der Schweiz allein auf weiter Flur. An den Konzerten erntete man glücklich-ratlose Gesichter und immer wieder dieselbe Frage: „Woher stammt diese Musik? Blasmusik kennen wir, aber so nicht.“ Die Begeisterung für das Gehörte hätte in keinem grösseren Kontrast stehen können zu den Klischees, die sich damals wegen des Jugoslawienkrieges gebildet hatten.
Heute wissen es alle: Von den Roma stammt der Sound, die überall auf der Welt ein hartes Brot beissen, was vielleicht die Extreme ihrer Musik erklärt, in der Todtraurigkeit und euphorische Raserei nur wenige Akkorde auseinander liegen.
Was den Musikerinnen und Musikern der blehmuzik an Blutsverwandtschaft abgeht, haben sie durch bandinternes Familiengefühl wettgemacht. Das ist entscheidend, denn Balkan Brass verkörpert eine durchdringende Lebensfreude-trotz-allem, ist eine Musik, bei der Leben und Tod nah beieinander liegen.
Was haben Schweizer für eine Verbindung zu dieser Musik? Aufgewachsen in Breitengraden, in denen der Blechblas in der Dorfmusik marschiert oder durch die Fasnacht taumelt, aber ohne je Gefahr rhythmischer Geschwindigkeitsübertretungen zu laufen?
Das fragte sich die blehmuzik auch, blieben ihr doch bloss zwei Möglichkeiten: Ein möglichst perfektes, musikalisches Mimikry, das eher früher als später in handwerklicher Sterilität verendet. Oder die Erfindung der zentraleuropäischen Balkanbläserei auf dem Nährboden der grossen Schweizer Blasmusiktradition.
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