Biography
Pierre Lusconi, 32, ledig.
Sohn eines Sardiniers und einer Philippinin, aufgewachsen bei seinem Vater auf dem Walfänger-Schiff. Seit er mit 15 in Napoli das italienische Festland betrat, interessierten ihn nur noch sein Kleidungsstil, seine Gitarre und griffige Sprüche. Sein Geld verdiente er jeweils als Strassenmusiker, und wenn es mal nicht reichte, gab es auch einfachere Wege.
Als sich der Rücktritt Silvio Berlusconis als italienischer Regierungschef abzuzeichnen begann, nahm Lusconi sich vor, einen selbstverfassten Song über seinen Beinahe-Namensvetter in die Radios der Welt zu befördern. Er fand aber, dass ein Song über eine solch schillernde Politfigur in einem angemessenen Rahmen aufgenommen werden sollte. Vor der Abschiedszeremonie Berlusconis brach er kurzerhand in das italienische Parlamentsgebäude ein. Dort fand er nicht nur einen prunkvollen und wohlklingenden Ratsaal vor, sondern auch einige hundert singfreudige Parlamentarier - und Berlusconi höchstpersönlich. Dieser fand wie erwartet Freude an Lusconis Aktion und schmierte ihm eine saftige Gage - unter der Bedingung, frei über den Text der letzten Strophe bestimmen zu können. So kam es auch, die Aufnahme glückte, Lusconis Einbruch ins Staatsgebäude verkam zur Bagatelle.
Verständlicherweise war es Herrn Berlusconi in der neuen Situation aber zu heikel, seinen Schützling auch noch in die nationalen Radio- und TV-Programme zu schmuggeln. Er empfahl ihm Talentwettbewerbe. Und MX3.