Biographie
Brandhärd ist back! Die Baselbieter Rapcombo veröffentlicht am 11. September 2015 ihr fünftes Studioalbum und tourt damit durch die Schweiz. Auf «Zuckerbrot & Peitsche» präsentiert das Trio nach fünf Jahren Release-Absenz ein Soundbild, wie es in der Schweiz kaum ein anderer malt. Rapper Fetch beschreibt die Sonderstellung seiner Crew auf dem Eröffnungssong «Handschrift» so:
Dr Härd isch wieder zrugg – jetzt hänn mr dr Salat.
Dr Szene sinn mr z weich, für d Sänder sinn mr z hart.
Usser uns macht das keine. Härzlich willkomme, zu Zuckerbrot und Peitsche.
Die Beats von Produzent Fierce sind voller Pathos und trotzdem am Kitsch vorbei, bretterhart und zart zugleich. Es ist das typische Brandhärd-Dilemma, das sich im Titel «Zuckerbrot & Peitsche» widerspiegelt. Ein Titel, der auch auf das Leben als Feierabend-Musiker bezogen werden kann: Auf der Bühne ein Superheld, daneben der Alltag mit all seinen Sorgen und Problemchen.
Von kindlicher Freude bis zum beissenden Sarkasmus – auf dem fünften Härd-Album werden auch lyrisch viele Facetten gezeigt. Euphorie und Elend, Pathos und Panzerstahl. Und das klingt 2015 alles nochmals eine Schippe besser als früher – man hat sich entwickelt ohne die eigene Handschrift zu verlieren oder sich krampfhaft einem Trend anzubiedern. Für Abwechslung sorgen zudem die Beat-Beiträge von Johny Holiday, die beweisen, dass der Härd-DJ nicht nur punktgenaue Scratches, sondern immer öfter auch allerfeinste Instrumentals aus dem Handgelenk zaubern kann.
Veredelt werden viele Album-Songs durch die Live-Musiker, mit denen man zum 10-Jahres-Jubiläum von «Noochbrand» unter dem Sujet «Replayed» die Bühnen rockte. Etwa durch Tommy Fiedler – jenem Pianisten, der bereits 2003 bei «Noochbrand» in die Tasten gegriffen hat. Neben den Labelkollegen von TripleNine wurde lediglich die Zürcher Rap-Ikone Semantik als Gastrapper eingeladen.
Mit Anfang dreissig präsentieren sich Fetch, Fierce und DJ Johny Holiday in Hochform: Erhaben und gereift, gleichzeitig aber euphorisch und spritzig wie Teenager. 2015 ist ein gutes Jahr für Schweizer Rap. Und Brandhärd freut sich drauf, seinen Teil dazu beizutragen – vor allem auch in Form von fulminanten Konzerten: Zunächst im Herbst 2015 auf der «Back to the FuTour» als Trio mit Knackeboul und der Jas CRW, 2016 dann mit der eigenen Liveband.